Schulleben an der VS Burgsinn
Religionsunterricht „mal anders“
Am Mittwoch, dem 23.5.2007, starteten wir zu unserem Religionsausflug nach Würzburg. Herr Schneider hatte die Geschichte der Frankenapostel mit uns im Unterricht durchgenommen. Heute wollten wir uns einige Kirchen wie Stift Haug, den Dom, das Neumünster und die Kiliansgruft selbst anschauen.
Unsere Klasse erreichte circa um 9:00 Uhr den Würzburger Hauptbahnhof. Die großen Türme der Stift Haug Kirche haben eine Höhe von 75 Metern. Schon von Weitem konnten wir sie erkennen. Ihren Namen hat die Kirche von ihrer früheren Lage. Sie lag „am Hügel vor den Toren der Stadt“ ( mhd. „houc“ ), von den Bürgern kurz „Stift Haug“ genannt. Sie zählt zu den ersten barocken Bauwerken in Franken, erbaut von Antonio Petrini 1672 - 1691. Am Abend des 16.März 1945 brannten Türme und Kuppelbau ab und alle Kostbarkeiten wurden zerstört.
Die Neugestaltung wurde schlicht gehalten. Heute schmückt ein großes Bild den Altarraum. Die Kuppel der Kirche hat einen Durchmesser von 14,75 Metern und ist mit einem Bild der Friedenstaube bemalt. Eine Besonderheit der Kirche ist die wertvolle Marienstatue aus Burgsinn. Sie wurde von der Ortskirche aus Platzmangel an Stift Haug gespendet. Im Frankenland wird die Muttergottes sehr verehrt. So zündeten auch wir Kerzen am Marienaltar an. Unsere Sorgen, Wünsche und Bitten konnte jeder in ein Buch schreiben, das neben dem Marienaltar auslag.
Unser Weg führte uns zum Bürgerspital. Pünktlich zum Glockenspiel kamen wir an. Es war ein schöner Anblick, wie die Figuren sich zum Glockenspiel bewegten. Viele aus unserer Klasse hatten es noch nie gesehen. Weiter ging es zum Neumünster. Dort besichtigten wir die Kiliansgruft. In ihr wird der Schrein mit den Gebeinen der Frankenapostel aufbewahrt. Am Kilianifest wird dieser in einer feierlichen Prozession in den Dom getragen und dort eine Woche für die Pilgergruppen aus den Ortschaften zur Anbetung aufgestellt. Wir verließen das Gotteshaus.
Nun kaufte Herr Schneider Rosen, aber wir wussten noch nicht für was. Jetzt besichtigten wir den Dom. Mit Andacht in Stille betrachteten wir die verschiedenen Statuen, Bilder, den prunkvollen Altarraum, die gewaltige Orgel und den schönen Kreuzgang. Unsere Lehrer erzählten uns vieles über die Geschichte und beantworteten unzählige Fragen.
Anschließend besuchten wir das Lusamgärtlein, ein schöner versteckter Garten, der Ruhe ausstrahlt. Dort befindet sich das Grab von Walter von der Vogelweide, einem berühmten Dichter und Minnesänger in Franken. Herr Schneider las ein Lied vor, das damals zur Abendunterhaltung gesungen wurde. Jeder Schüler durfte eine Rose auf sein Grab legen.
Danach gingen wir zur Residenz, eine große Sehenswürdigkeit in Würzburg. Auf dem Platz vor dem fürstbischöflichen Gebäude steht der Frankoniabrunnen. Die Bronzestatue der Frankonia ist die Spitze. Sie hält einen Lorbeerkranz und eine Fahne in ihren Händen. Um den Brunnen sitzen wichtige Persönlichkeiten der damaligen Zeit, z. B. Walter von der Vogelweide, Matthias Grünewald und Tilman Riemenschneider. Wie alle Touristen stellten wir uns für ein Klassenfoto vor dem Brunnen auf.
Ein Besuch der Innenräume der Residenz war aus Zeitmangel nicht möglich. So musste das leider ausfallen. Dafür durften wir unsere wohlverdiente Pause im Hofgarten verbringen. Wir saßen im Schatten der großen Bäume und genossen den Blick über die schönen Blumenbeete, formgeschnittene Hecken und den Brunnen in der Mitte des Parks. Bei dieser großen Hitze hätten wir dort noch lange sitzen können, doch die Zeit drängte. Unsere Klasse setze sich in Richtung Bahnhof in Bewegung.
In der Kaiserstraße war noch kurz Zeit für einen Einkaufsbummel in verschiedenen Geschäften. Gerade noch pünktlich erreichten wir den Bahnhof, wo der Zug zur Abfahrt bereit stand. Die Schüler waren erschöpft und Frau Braun und Herr Schneider glücklich, als alle im Zug saßen. So einen tollen Religionsunterricht sollten wir öfter haben. Es war einfach super.
