Schulleben an der VS Burgsinn

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Schulinterne Lehrerfortbildung

Exkursion zum Kalbenstein

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Am Freitag, dem 6. Mai 2005 hat das Lehrerkollegium am Nachmittag eine schulinterne Lehrerfortbildung durchgeführt. Es handelte sich hierbei um eine geologische Exkursion zu einem der wohl interessantesten Exkursionspunkte Unterfrankens, dem sogenannten Kalbenstein zwischen Gemünden und Karlstadt.

Felssturz: Der eindrucksvolle, senkrechte Abbruch am Kalbenstein ist eine der wenigen senkrechten Felswände außerhalb des alpinen Raums. Außergewöhnlich starke Niederschläge führten im Jahre 1784 zu einem massiven Eindringen des Regenwassers in den zerklüfteten Wellenkalk. Das Sickerwasser sammelte sich auf dem darunter lagernden, wasserundurchlässigen Röttonstein. Die zerbrochenen Wellenkalkmassen begannen zu gleiten und schließlich abzurutschen. Es kam zu einem Felssturz.

Geologie: Am Kalbenstein treffen zwei Formationen der Trias (erdgeschichtliche Epoche, 225 bis 180 Millionen Jahre vor heute) unmittelbar aufeinander.

Der ältere Buntsandstein ist in einem Wüstenklima entstanden. Aus Bergregionen wurden durch Flüsse Sande in ein Becken geschwemmt und abgelagert. Er besitzt eine rötliche Farbe.

Auf ihm liegt der jüngere, helle Muschelkalk. Er ist in einem Meer entstanden, das in einzelnen Schichten viele Fossilien hinterließ.

Oberflächengestalt / Relief: Am Kalbenstein treffen zwei unterschiedliche Landschaftsformen aufeinander.

Zum einen flachwellige Ebenen, die im Tertiär (70 bis 2 Millionen Jahre vor heute) unter tropischen Klimabedingungen entstanden sind. Flüsse (Vorläufer des Mains) pendelten in flachen Mulden durch die Landschaft, ohne sich einzutiefen.

Zum anderen das Maintal mit seiner Entstehungszeit im Eiszeitalter (Pleistozän, 2 Millionen bis 10 000 Jahre vor heute). Der Main hat sich stark in die Ebene eingeschnitten und so tiefe Täler entstehen lassen.

So wurde das charakteristische Landschaftsbild Unterfrankens gebildet. Es gibt Ebenen, die von markanten Tälern zerschnitten sind.

Trockenstandorte: Aufgrund der Zerklüftung des Muschelkalks und der ausgesetzten Hanglage entstanden am Kalbenstein extreme Trockenstandorte. Hier ist eine Tier- und Pflanzenwelt anzutreffen, die für unsere Region ansonsten untypisch ist. Die meisten dieser Arten sind geschützt, zum Beispiel mehrere Orchideenarten, Schmetterlinge, Käfer und viele mehr.